Nachdem es Uwe Boll versaut hat, soll ein Kult-Videospiel jetzt neu verfilmt werden - als "sehr, sehr gruseliger" Echtzeit-Actioner (2025)

Das Shooter-Kultspiel „The House Of The Dead“ wurde bereits vor über 20 Jahren von Uwe Boll verfilmt – was wenig begeistert aufgenommen wurde. Nun gibt es einen Neuanlauf von einem Regisseur, der auch für Videospieladaptionen bekannt ist.

Nachdem es Uwe Boll versaut hat, soll ein Kult-Videospiel jetzt neu verfilmt werden - als "sehr, sehr gruseliger" Echtzeit-Actioner (1)

Die Jahre, in denen Uwe Boll ein Videospiel nach dem anderen adaptierte, sorgten dafür, dass er im Internet als schlechtester Regisseur aller Zeiten bekannt wurde. Vor Titeln wie „Alone In The Dark“ und „Far Cry“ machte dabei „House Of The Dead“ den Anfang. Bolls allererste Videospielverfilmung wurde allerdings von Publikum und Kritik verdroschen. Auf der Internet-Plattform IMDb steht es sogar auf dem siebten Platz in der Liste der schlechtesten Filme aller Zeiten. Das zwei Jahre danach von Michael Hurst („Room 6“) inszenierte Sequel „House of the Dead 2“ kam nur geringfügig besser an.

Doch nun wird es einen neuen Anlauf geben, den zu den einflussreichsten Arcade-Shootern der Videospielgeschichte gehörenden Titel als Vorlage für einen Film zu nehmen. Der unter anderem durch seine Arbeit an den „Resident Evil“-Kinofilmen bekannte und mit Videospieladaptionen bestens vertraute Paul W.S. Anderson werkelt seit einer Weile an einer neuen „The House Of The Dead“-Adaption.

Paul W.S. Anderson über sein "The House Of The Dead"

Dem Branchenmagazin Variety gab er nun anlässlich des Kinostarts seines neuen Films „In The Lost Lands“ zu Protokoll, dass das Drehbuch „fast fertig“ sei. Er wolle im vierten Quartal 2025 mit dem Dreh beginnen – und dabei will er sich nicht zurücknehmen: „Ich werde bei diesem Film wirklich an die Grenzen gehen.“ Dabei verspricht er, dass seine Adaption „extrem intensiv und sehr, sehr gruselig“ werde.

Anderson, der schon in früheren Interviews verriet, dass er ein großer Fan der Vorlage sei und diese in den 1990er-Jahren viel gespielt habe, plant zudem einen ungewöhnlichen Ansatz für seine Verfilmung: „Alles spielt sich in Echtzeit ab, sodass es die Erfahrung des Videospiels widerspiegelt. Die einzige Möglichkeit, dass es aufhört, ist, wenn man das Spiel gewinnt – oder stirbt. Das wird der einzige Ausweg sein.“

Darum geht es in "The House Of The Dead"

Inhaltlich hat „The House Of The Dead“ ein paar Ähnlichkeiten zur „Resident Evil“. Im Mittelpunkt der Spielereihe steht so eine Organisation, die gegen biologische Experimente und Zombiehorden kämpft. Für letztere verantwortlich ist vor allem der wahnsinnige Wissenschaftler Dr. Curien, der mit gefährlichen Mutationen experimentiert.

In einem anderen Interview verriet Anderson bereits vor einigen Monaten, dass die lose Vorlage für den Film der 2002 erschienene dritte Teil der Reihe sei, dessen Handlung 21 Jahre nach dem Originalspiel angesiedelt ist. Im Mittelpunkt stehen hier Lisa Rogan und Daniel Curien, die mittlerweile erwachsenen Kinder der ursprünglichen Protagonisten. Als ihr eigentlich im Ruhestand befindlicher Vater, der Ex-AMS-Agent Thomas Rogan noch einmal eine alte Curien-Einrichtung untersucht, bricht der Kontakt ab und er verschwindet spurlos. Seine Tochter Lisa will herausfinden, was passiert ist. In der mysteriösen Einrichtung trifft sie aber erst einmal auf Daniel Curien, den Sohn des Mannes, der den großen Mutanten-Ausbruch einst überhaupt erst verursacht hat – und der sich nun mit den Sünden seines Vaters auseinandersetzen muss.

90 Minuten Echtzeit-Action in "The House Of The Dead"

Bei der Ankündigung des Projekts versprach Anderson auch, dass er sich trotz der Adaption des dritten Teils nicht mit einer komplizierten Hintergrundgeschichte aufhalten wird, die Leute ausschließt, welche die Spielereihe nicht kennen. Wie bei dem als Vorlage dienenden Rail-Shooter-Spiel (das klassische Spielhallen-Genre, bei dem man nicht die Bewegung der auf festen Schienen durch die Levels gehenden Figur kontrolliert, sondern nur das Zielen übernimmt) wolle er das Publikum direkt in das Geschehen werfen und so hineinziehen.

Anschließend habe man dann gemeinsam mit den Hauptfiguren „90 Minuten Zeit, um aus dem extremsten Spukhaus zu entkommen, das man je gesehen hat.“ Mit dem besonderen Echtzeit-Ansatz zeigt Paul W.S. Anderson mal wieder seine Lust, eigene Wege zu gehen. Sein bereits erwähnter aktueller Kinofilm „In The Lost Lands“ sorgt auch für Diskussionen, weil der Filmemacher hier mit Hilfe der aus Videospielen bekannten Unreal Engine eine eigene Bildsprache gefunden hat.

Paul W.S. Anderson: Gehasst und gefeiert

Unumstritten ist Anderson dabei nicht. Von puristischen Fans der Vorlagen werden seine „Resident Evil“-Filme ähnlich abgelehnt wie Videospiel-Adaptionen von Uwe Boll. Und auch sein aktueller Kinofilm „In The Lost Lands“ wird von einem Teil der Kritik mächtig verdroschen. Allerdings hat der kompromisslos sein gerade visuell ziemlich einzigartiges Ding durchziehende Anderson auch viele Fans, die nun extrem neugierig auf sein „The House Of The Dead“ sein dürften.

Schließlich wird „In The Lost Lands“ auch in einem nicht gerade kleinen Teil der Filmfan-Gemeinde regelrecht gefeiert. Nicht nur hier in der FILMSTARTS-Redaktion sind diverse Personen begeistert von dem ungewöhnlichen Fantasy-Endzeit-Actioner nach Kurzgeschichten von George R.R. Martin (nicht umsonst gibt es 4 Sterne in unserer Kritik). Auch sonst findet man im Netz eine Menge begeisterter Stimmen und Rezensionen – ob in Deutschland bei Medien wie Critic.de und dem Branchenmagazin The Spot oder in den USA bei geschätzten Experten wie dem New Yorker Filmkritiker Bilge Ebiri von Vulture und dem Action-Kenner Pete Volk bei Polygon.

Sie dürften wie der Autor dieser Zeilen sehr große Hoffnungen haben, dass Paul W.S. Anderson mit „The House Of The Dead“ eine viel, viel bessere Videospielverfilmung vorlegt als Uwe Boll vor über 20 Jahren. Bis wir uns davon überzeugen können, dauert es aber noch eine Weile. Sollte es mit dem geplanten Dreh Ende 2025 passen, dürfte der Film aufgrund der sicher angesichts vieler Effekte auch zeitintensiven Post-Produktion nicht vor 2027 in die Kinos kommen.

Unser spannendes Interview mit Anderson zu seinem aktuellen Film „In The Lost Lands“ findet ihr im nachfolgenden Artikel:

Zwischen Neo-Western, Postapokalypse und Kreuzritter-Ästhetik: Wir sprechen mit "Resident Evil"-Regisseur Paul W.S. Anderson über "In The Lost Lands"

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